CDU-Ratsfraktion steht hinter Frauen-Fußballerinnen

Philipp Braun • 25. Juni 2020

Ausschüttung von fast 2 Millionen Euro Fördergelder für 1. FC MG nach der Verdrängung von Frauen- und Mädchenmannschaften fraglich

Äußerst irritiert haben auch Mitglieder der CDU-Ratsfraktion in dieser Woche die Vorgänge beim 1. FC Mönchengladbach zur Kenntnis genommen. Wie man aus Medien und sozialen Netzwerken erfahren konnte, hat der zweitgrößte Fußball-Verein in der Stadt hinter Borussia Mönchengladbach, sowie der älteste Club im Westdeutschen Fußballverband zwei Frauen- und eine Mädchenmannschaft nicht mehr für die neue Saison gemeldet. Zukünftig will sich der 1.FC nach eigener Aussage nur noch auf eine Leistungsabteilung im Verein konzentrieren. Hintergrund für diesen Vorgang soll der Oberliga-Aufstieg der ersten Herrenmannschaft und die damit verbundene Mehrbelastung des Vereins sein.

„Ich bin ein Stück weit schockiert, sollte dies wirklich so sein und der Verein bei dieser Entscheidung bleiben.“, sagt Annette Bonin, Vorsitzende der Frauen Union. „Frauen und auch Mädchen haben das gleiche Recht, ihren Sport im Verein ausüben zu können und auch die gleiche Förderung zu erfahren wie Männer oder Jungen. Nichts rechtfertigt den Schritt, gewachsene Teamstrukturen, Sportkameradinnen oder Kameraden wegen wirtschaftlicher Interessen in einen anderen Verein regelrecht zu verdrängen.“, so Bonin. Außerdem hofft die Ratsfrau, dass den handelnden Personen beim FC bewusst ist, dass sich durch einen evtl. Abgang der Teams auch kommunale Vereinszuschüsse verringern, die auf der Grundlage der vorhandenen Mitglieder bis 18 Jahren jährlich gezahlt werden.

„Der 1. FC Mönchengladbach ist ein Aushängeschild für den Amateurfußball in Mönchengladbach. Nicht nur wegen einer erfolgreichen Senioren-Mannschaft, sondern gerade auch wegen der bisherigen parallelen Top-Arbeit im Frauen- und Mädchenfußball. Diesen erfolgreichen Weg und das daraus resultierende leuchtturmhafte Image, sollte man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.“, meint Robert Baues, Sprecher des  Sportausschusses. Außerdem müsse sich die Politik fragen, bei angedachten zukünftigen Investitionen von 1,7 Millionen Euro beim 1. FC, ob hier nicht die Sinnhaftigkeit fehlt. Eine nicht unerhebliche Förderung durch kommunale Mittel müsse Nachhaltigkeit bieten, sprich eine Zukunft als Standort auch für Frauen- und Mädchen-Fußball.

„Was man beim 1. FC, bei aller sportlichen Euphorie, die nach dem Oberliga- Aufstieg herrscht, nicht vergessen sollte: Seit dem Jahr 2004 sind erhebliche städtische finanzielle Mittel von über 600.000 Euro in den Ausbau des Vereinsgeländes an der Ernst-Reuter-Kampfbahn geflossen. Sicher nicht, um einzig und allein den Männer-Fußball sportlich zu fördern. Die Vereine in unserer Stadt erfüllen auch einen wichtigen sozialen Beitrag und sollen Menschen zusammenführen. Jung und Alt, verschiedenste Nationalitäten und Glaubensrichtungen, aber auch Männer und Frauen. Deshalb hoffen wir, dass es zusammen mit dem FVN gelingt, eine Lösung für alle Beteiligten zu finden und vor allem den  hervorragenden Ruf des 1. FC Mönchengladbach als gute Adresse für Männer- und Frauenmannschaften zu erhalten.“, sagt CDU Ratsherr Robert Baues.


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von Philipp Braun 22. Juli 2025
Die CDU-Ratsfraktion zeigt sich besorgt über den Umgang der Stadtverwaltung mit dem sogenannten Chrom-Zwischenfall im Stadtteil Odenkirchen. Auch sieben Jahre nach Bekanntwerden der massiven Chrom-VI-Belastung am Standort einer ehemaligen Galvanik-Anlage sind viele Fragen weiterhin unbeantwortet – insbesondere zur Sanierung, zu Gefahren für Mensch und Umwelt sowie zur Verantwortlichkeit des Verursachers. Bereits im Juni hat die CDU in der Bezirksvertretung Süd eine offizielle Anfrage zum aktuellen Sachstand gestellt. Doch die daraufhin von der Verwaltung übermittelte Antwort bleibt aus Sicht der CDU unzureichend. „Die wenigen Informationen, die bislang aus dem Umweltamt öffentlich wurden, wirken oberflächlich und lassen wesentliche Fragen offen“, erklärt CDU-Ratsherr Michael Schmitz, zugleich beratendes Mitglied der Bezirksvertretung Süd. „Obwohl die Verwaltung bereits 2024 einen Zwischenbericht vorgelegt hatte, fehlen bis heute konkrete Angaben zum Stand der Sanierungsuntersuchung, zur Bewertung möglicher Risiken bei Erdarbeiten oder zur langfristigen Gefährdung des Grundwassers. Auch zur Frage, ob die Stadt die heute Verantwortlichen überhaupt noch zur Rechenschaft ziehen kann, gibt es keine belastbaren Aussagen.“ Die CDU-Fraktion kritisiert, dass die Kommunikation mit politischen Gremien und der Öffentlichkeit offenbar bewusst vage gehalten wird. „Es entsteht leider der Eindruck, die Verwaltung spiele mit der sehr dosierten Informationsverbreitung auf Zeit, um eine kostenintensive Sanierung zur Gefahrenabwehr kurzfristig zu vermeiden. Daher ist es unumgänglich, dass sowohl betroffene Anwohner im Abstrom der Belastung als auch politische Entscheidungsträger umfassend über die Ergebnisse des zeitlichen und räumlichen Monitorings in Kenntnis gesetzt werden.“, so der umweltpolitische Sprecher der CDU, Henry Ferl. Dabei sei die Belastung mit Chrom VI laut Verwaltung selbst als extrem einzustufen – mit einem gemessenen Wert von über 20 Millionen µg/l im Eluat bei einem gesetzlichen Untersuchungsgrenzwert von nur 8 µg/l. Besonders kritisch sieht die CDU die bislang unbeantwortete Frage, ob die Stadt überhaupt noch Chancen sieht, die Firma oder Person, die heute für das belastete Grundstück verantwortlich ist, zur Rechenschaft zu ziehen. „Nach unbestätigten Informationen ist das Unternehmen, das mit der Altlast in Verbindung stehen könnte, möglicherweise seit Jahren liquidiert – das muss dringend geklärt werden“, betont Michael Schmitz. Angesichts dieser Dimensionen fordert die CDU, dass die Angelegenheit zeitnah im Umweltausschuss behandelt wird – auch in nichtöffentlicher Sitzung, falls erforderlich. „Wir brauchen endlich vollständige Transparenz, eine ehrliche Bewertung der Risiken und ein klares Vorgehen zur Sanierung. Die Anwohnerinnen und Anwohner in Odenkirchen haben ein Recht darauf, zu erfahren, welche Gefahren dort bestehen und wie ernsthaft die Stadtverwaltung die Situation nimmt“, so Schmitz weiter. Die CDU-Ratsfraktion wird das Thema weiter eng begleiten und erwartet eine zügige und umfassende schriftliche Beantwortung aller offenen Fragen durch die Verwaltung.
von Philipp Braun 21. Juli 2025
Die CDU-Ratsfraktion zeigt sich irritiert über die unzureichende Abstimmung der Stadtverwaltung im Zusammenhang mit gleich mehreren Sperrungen rund um den Saisonauftakt von Borussia Mönchengladbach im Nordpark. Neben der geplanten Vollsperrung der Hermann-Piecq-Anlage am Samstag, 2. August, ist an diesem Wochenende auch die Auffahrt von der A52 auf die A61 Richtung Koblenz im Kreuz Mönchengladbach gesperrt. Zehntausende Fans müssen sich daher auf ein Verkehrschaos einstellen. „Dass ausgerechnet an einem solchen Tag zwei zentrale Verkehrsverbindungen gleichzeitig gesperrt werden, ist aus verkehrspolitischer Sicht völlig unverständlich“, erklärt Henry Ferl, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion. „Die Verwaltungsspitze unter SPD-Oberbürgermeister Felix Heinrichs scheint nicht im Blick zu haben, welche Bedeutung die Saisoneröffnung für unsere Stadt hat. Wer so plant, riskiert unnötigen Frust bei tausenden Borussen-Fans.“ Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Fred Hendricks übt deutliche Kritik: „Eine Stadt wie Mönchengladbach muss in der Lage sein, Baustellen und Großereignisse besser zu koordinieren. Dass weder intern abgestimmt wurde noch frühzeitig transparent über die Auswirkungen informiert wurde, ist ein vermeidbarer Planungsfehler. Das zeigt einmal mehr, dass unter der aktuellen Stadtspitze Verkehrslenkung keine Priorität genießt.“ Die CDU fordert die Verwaltung auf, kurzfristig nachzubessern. Neben einer intensiven Kommunikation gegenüber der Öffentlichkeit müsse geprüft werden, ob zumindest eine der Sperrungen zeitlich verschoben oder besser organisiert werden kann. Hendricks betont: „Verlässliche Verkehrsplanung ist Chefsache – und die Fans unserer Borussia hätten zur Saisoneröffnung eine stressfreie Anreise verdient.“
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