Hochschule: Verein Wissenscampus soll Strukturwandel gestalten

Fabian Eickstädt • 13. Dezember 2019
Mönchengladbach wappnet sich für einen erfolgreichen Übergang in die Post-Braunkohle-Ära: Einstimmig beschloss der Rat diese Woche die Gründungsmitgliedschaft der Stadt im neuen Verein Wissenscampus.

Die Initiative soll anknüpfen an das Engagement des Masterplan-Vereins 3.0 und dabei helfen, Taktgeber aus den Bereichen Wissenschaft, Verwaltung, Gesellschaft und Wirtschaft besser zu vernetzen. Die Idee hat ihren Ursprung in einem gemeinsamen Antrag von CDU und SPD, in dem die GroKo die Verwaltung mit der Prüfung beauftragt hatte, wie durch formelle Strukturen gemeinsam getragene Ziele zwischen Stadt, regionaler Wirtschaft und Unternehmen sowie der Hochschule Niederrhein mit Blick auf die Hochschul- und Stadtentwicklung erarbeitet und realisiert werden können. Wichtige Nahziele des Vereins sind unter anderem die Erarbeitung von Plänen für das nahe der Hochschule gelegene Areal des ehemaligen Polizeipräsidiums und die Gründung einer Junior-Universität. Darüber hinaus soll der Verein als Plattform für den Wissenstransfer, für Innovation und als Brutstätte für bereichsübergreifende Projekte dienen. Finanzieren soll sich der Wissenscampus über Fördermittel für den Strukturwandel und Mitglieds- und Sponsorenbeiträge.

Die CDU-Fraktion sieht in der Umsetzung ihrer Idee einen bedeutenden Schritt für die Zukunft der Stadt. Dazu ihr Vorsitzender, Dr. Hans Peter Schlegelmilch: „Die Verständigung auf gemeinsame konkrete Ziele zwischen Hochschule, Stadt, Wirtschaft und Impulsgebern aus dem Ehrenamt ist aus meiner Sicht unverzichtbar, um den Strukturwandel in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu bewältigen. Der Verein ist daher ein wichtiger Meilenstein, um die kreativen und innovativen Kräfte in Mönchengladbach zu bündeln. Nicht Silodenken, sondern nur interdisziplinäre Zusammenarbeit wird Mönchengladbach die Chance geben, auch überregional als gestaltende Größe beim Strukturwandel wahrgenommen zu werden. Besonders freue ich mich, dass bereits Mitglieder des Masterplan-Vereins zugesichert haben, ihre erfolgreiche Arbeit für Mönchengladbach fortsetzen zu wollen. Gemeinsam mit der inzwischen so dynamischen Start-up-Szene der Stadt, dem Wissensreservoir der Hochschule, der Erfahrung aus der Wirtschaft und der Unterstützung durch die Verwaltung und den Oberbürgermeister verfügt der Wissenscampus über die besten Voraussetzungen, um unserer Stadt eine zentrale Rolle beim Strukturwandel zu sichern.“

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von Philipp Braun 22. Juli 2025
Die CDU-Ratsfraktion zeigt sich besorgt über den Umgang der Stadtverwaltung mit dem sogenannten Chrom-Zwischenfall im Stadtteil Odenkirchen. Auch sieben Jahre nach Bekanntwerden der massiven Chrom-VI-Belastung am Standort einer ehemaligen Galvanik-Anlage sind viele Fragen weiterhin unbeantwortet – insbesondere zur Sanierung, zu Gefahren für Mensch und Umwelt sowie zur Verantwortlichkeit des Verursachers. Bereits im Juni hat die CDU in der Bezirksvertretung Süd eine offizielle Anfrage zum aktuellen Sachstand gestellt. Doch die daraufhin von der Verwaltung übermittelte Antwort bleibt aus Sicht der CDU unzureichend. „Die wenigen Informationen, die bislang aus dem Umweltamt öffentlich wurden, wirken oberflächlich und lassen wesentliche Fragen offen“, erklärt CDU-Ratsherr Michael Schmitz, zugleich beratendes Mitglied der Bezirksvertretung Süd. „Obwohl die Verwaltung bereits 2024 einen Zwischenbericht vorgelegt hatte, fehlen bis heute konkrete Angaben zum Stand der Sanierungsuntersuchung, zur Bewertung möglicher Risiken bei Erdarbeiten oder zur langfristigen Gefährdung des Grundwassers. Auch zur Frage, ob die Stadt die heute Verantwortlichen überhaupt noch zur Rechenschaft ziehen kann, gibt es keine belastbaren Aussagen.“ Die CDU-Fraktion kritisiert, dass die Kommunikation mit politischen Gremien und der Öffentlichkeit offenbar bewusst vage gehalten wird. „Es entsteht leider der Eindruck, die Verwaltung spiele mit der sehr dosierten Informationsverbreitung auf Zeit, um eine kostenintensive Sanierung zur Gefahrenabwehr kurzfristig zu vermeiden. Daher ist es unumgänglich, dass sowohl betroffene Anwohner im Abstrom der Belastung als auch politische Entscheidungsträger umfassend über die Ergebnisse des zeitlichen und räumlichen Monitorings in Kenntnis gesetzt werden.“, so der umweltpolitische Sprecher der CDU, Henry Ferl. Dabei sei die Belastung mit Chrom VI laut Verwaltung selbst als extrem einzustufen – mit einem gemessenen Wert von über 20 Millionen µg/l im Eluat bei einem gesetzlichen Untersuchungsgrenzwert von nur 8 µg/l. Besonders kritisch sieht die CDU die bislang unbeantwortete Frage, ob die Stadt überhaupt noch Chancen sieht, die Firma oder Person, die heute für das belastete Grundstück verantwortlich ist, zur Rechenschaft zu ziehen. „Nach unbestätigten Informationen ist das Unternehmen, das mit der Altlast in Verbindung stehen könnte, möglicherweise seit Jahren liquidiert – das muss dringend geklärt werden“, betont Michael Schmitz. Angesichts dieser Dimensionen fordert die CDU, dass die Angelegenheit zeitnah im Umweltausschuss behandelt wird – auch in nichtöffentlicher Sitzung, falls erforderlich. „Wir brauchen endlich vollständige Transparenz, eine ehrliche Bewertung der Risiken und ein klares Vorgehen zur Sanierung. Die Anwohnerinnen und Anwohner in Odenkirchen haben ein Recht darauf, zu erfahren, welche Gefahren dort bestehen und wie ernsthaft die Stadtverwaltung die Situation nimmt“, so Schmitz weiter. Die CDU-Ratsfraktion wird das Thema weiter eng begleiten und erwartet eine zügige und umfassende schriftliche Beantwortung aller offenen Fragen durch die Verwaltung.
von Philipp Braun 21. Juli 2025
Die CDU-Ratsfraktion zeigt sich irritiert über die unzureichende Abstimmung der Stadtverwaltung im Zusammenhang mit gleich mehreren Sperrungen rund um den Saisonauftakt von Borussia Mönchengladbach im Nordpark. Neben der geplanten Vollsperrung der Hermann-Piecq-Anlage am Samstag, 2. August, ist an diesem Wochenende auch die Auffahrt von der A52 auf die A61 Richtung Koblenz im Kreuz Mönchengladbach gesperrt. Zehntausende Fans müssen sich daher auf ein Verkehrschaos einstellen. „Dass ausgerechnet an einem solchen Tag zwei zentrale Verkehrsverbindungen gleichzeitig gesperrt werden, ist aus verkehrspolitischer Sicht völlig unverständlich“, erklärt Henry Ferl, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion. „Die Verwaltungsspitze unter SPD-Oberbürgermeister Felix Heinrichs scheint nicht im Blick zu haben, welche Bedeutung die Saisoneröffnung für unsere Stadt hat. Wer so plant, riskiert unnötigen Frust bei tausenden Borussen-Fans.“ Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Fred Hendricks übt deutliche Kritik: „Eine Stadt wie Mönchengladbach muss in der Lage sein, Baustellen und Großereignisse besser zu koordinieren. Dass weder intern abgestimmt wurde noch frühzeitig transparent über die Auswirkungen informiert wurde, ist ein vermeidbarer Planungsfehler. Das zeigt einmal mehr, dass unter der aktuellen Stadtspitze Verkehrslenkung keine Priorität genießt.“ Die CDU fordert die Verwaltung auf, kurzfristig nachzubessern. Neben einer intensiven Kommunikation gegenüber der Öffentlichkeit müsse geprüft werden, ob zumindest eine der Sperrungen zeitlich verschoben oder besser organisiert werden kann. Hendricks betont: „Verlässliche Verkehrsplanung ist Chefsache – und die Fans unserer Borussia hätten zur Saisoneröffnung eine stressfreie Anreise verdient.“
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